Ziel dieser Arbeit war die Portierung des Linux-Betriebssystems auf den Mikrokern L4. Verschiedene Lösungsmöglichkeiten wurden diskutiert, und eine Lösung schließlich implementiert.
Entstanden ist eine unter L4 laufende server-basierte Linux-Portierung, wobei nur minimale Änderungen am architekturunabhängigen Teil und an den Gerätetreibern des Linux-Kerns notwendig waren. Die Applikationsschnittstelle dieses Servers ist binärkompatibel zur Linux-Implementation für Intel-CPUs.
Die Leistungsdaten der ersten Implementationsversion lassen noch zu wünschen übrig, liegen jedoch im erwarteten Bereich. Es wurde bereits Raum für mögliche Optimierungen identifiziert.
Im Gegensatz zu den Optimierungsbestrebungen anderer Mikrokern-Projekte änderten wir den Mikrokern nicht ab (kein Hinzubinden von Server-Code in den Adreßraum des Mikrokerns) und beschränkten auch nicht die Funktionalität der Unix-Emulation.
In nächster Zukunft muß die Implementation in folgenden Bereichen verbessert werden:
Alles in allem sind wir mit dem Ergebnis der Arbeit zufrieden. Neben der Implementation des Linux-Servers für L4 sind die Einblicke in die Funktionsweise moderner Betriebssysteme (L4, Linux) und die gesammelten Erfahrungen im Umgang mit großen Softwaresystemen weitere Erfolge.